Hochzeitstraditionen in unterschiedlichen Kulturen weltweit

Hochzeit auf Türkisch
Hochzeit auf Türkisch

Was sind Hochzeitsbräuche? Diese Bräuche – auch als Hochzeitstraditionen bezeichnet – haben sich im Laufe der Jahrhunderte rund um das Thema Eheschließung und Heirat entwickelt. Hochzeitsbräuche weisen weltweit interessante Unterschiede und kulturelle Besonderheiten auf. In fast allen Ländern, auch in der Türkei und in Russland, sind pompöse Feste und ausgelassene Feiern das oberste Gebot.

Welt der Hochzeitsbräuche

Ein Hochzeitsbrauch in Kolumbien ist es, die Verlobung als große Familienfeier zu begehen. Zur Hochzeit in Südamerika kommen dann nicht selten mehrere hundert Gäste.

Traditionell und formell in Vietnam: eine Ehe wird dort auch heute nur selten ohne die Erlaubnis der Eltern geschlossen. Auch der Hochzeitsbrauch in Vietnam folgt – wie in allen Kulturen – klaren Regeln und Ritualen.

Einen Spaß machen sich unsere Nachbarn in Polen. Die Braut wird den Brauteltern vor der Hochzeit symbolisch abgekauft. Der Brauch verlangt als Feier danach auch hier ein rauschendes Fest.

Hochzeit auf Türkisch

Fangen wir mit einer ganz besonderen Kultur an – der Türkischen. Türkisch stämmige Menschen sind dafür bekannt, Feste groß und pompös zu feiern. Dementsprechend fallen türkische Hochzeiten opulenter aus als hier in Deutschland üblich.

Nach den drei Phasen vor der Hochzeit (Kiz isteme, Söz kesme und Nisan), die den Bewilligungsbesuch, das Versprechen und die Verlobungsfeier darstellen, wird in etwa ein halbes Jahr vor der Hochzeit mit den Vorbereitungen angefangen. Von der eigenen Wohnung bis hin zum rauschenden Fest wird in dieser Zeit alles geplant.

Ein Tag vor der Hochzeit findet der Henna-Abend statt. Die Braut und ihre weiblichen Verwandten und Freundinnen versammeln sich bei der Braut zu Hause und färben ihre Hände mit Henna. Der Henna-Abend wird üblicherweise auch in einem großen Saal gefeiert. Dem Bräutigam ist an diesem Abend nur ein kurzer Besuch gestattet. Die Frau soll sich nämlich von ihrem Elternhaus verabschieden können um glücklich in ein neues gemeinsames Leben mit ihrem Zukünftigen entgegen zu sehen.

Der Hochzeitstag beginnt mit der Abholung der Braut. Mit prunkvoll geschmückten Autos wird die Braut zu der Hochzeitslocation gebracht. Dort wird ein prunkvolles Fest mit mindestens 300 bis zu 1000 Gästen gefeiert. Mit viel traditionellem Essen wird das Glück des Brautpaares besiegelt.

Russische Hochzeitstraditionen
Russische Hochzeitstraditionen

Russische Hochzeitstraditionen

Ob man nun aus dem Standesamt oder der Kirche herauskommt – nach der Trauung wird das Brautpaar mit Rosenblättern überhäuft und vor die Füße werden Münzen geschmissen. Dieser Brauch soll dem frisch vermählten Ehepaar finanzielle Sicherheit für die Zukunft bringen.

Anschließend begrüßen die Eltern das Brautpaar mit einem großen Zopf mit Salzkörnern, von dem sie abwechselnd probieren. Dieser Brauch ist die Begrüßung der Eltern, da es früher üblich war, dass die Braut nach der Hochzeit in das Haus des Bräutigams zieht.

Weiter geht es mit dem Tamada – der Schrecken aller schüchternen Menschen, die es hassen, Trinksprüche zu sagen. Er ist der Moderator der Feierlichkeit. Seine Aufgabe ist es, darauf zu achten, dass auch wirklich jeder einen Trinkspruch auf das Brautpaar sagt. Wehe man sagt keinen – das gilt bei russischen Hochzeiten nämlich als Beleidigung!

Musik und Tanz darf natürlich auch nicht fehlen. Zwischen Spielen, Trinksprüchen und dem Essen gibt es Musikpausen. Der DJ dreht voll auf und die beste russische Popmusik dröhnt aus allen Boxen. Jung und Alt stürmen die Tanzfläche! Etwas später wird sogar auf den Tischen getanzt.

Auf russischen Hochzeiten geht es also laut zu. Ganz wichtig ist das kollektive Brüllen des Wortes ‚Gorjko‘, welches das Brautpaar dazu auffordert sich zu küssen.

Hochzeit nach kolumbianischer Tradition
Hochzeit nach kolumbianischer Tradition

Hochzeit nach kolumbianischer Tradition

Eine traditionelle kolumbianische Hochzeit besteht aus vielen Schritten, die voller Hingabe und Passion ausgeführt werden. In der kolumbianischen Kultur ist Respekt der Familie gegenüber das A und O. Demnach werden viele Hochzeiten durch den Vater der Braut arrangiert, dieser kommt auch für die Hälfte der Kosten auf.

Zunächst muss der Bräutigam um die Hand seiner zukünftigen Frau bei ihrem Vater fragen, bevor er sie heiraten „darf“. Das Einverständnis der Eltern ist der wichtigste Faktor bei der Eheschließung. Normalerweise ist das keine Pflicht, aber aus Gründen von Respekt wird diese Tradition beibehalten.

Vor der eigentlichen Hochzeit kommt die Verlobungsfeier. Zu diesem Anlass kommen die Familien und die Freunde des zukünftigen Ehepaars zusammen. Während der Verlobungsfeier werden dem zukünftigen Ehepaar Geschenke überreicht. Es wird alles Mögliche geschenkt, am Häufigsten Artikel für das neue zu Hause. Dennoch stehen nicht die Geschenke bei diesem Treffen im Mittelpunkt, das Wichtigste ist die Anwesenheit der Angehörigen. Mit diesem Zusammenkommen verpflichten sich beide Familien eine Bindung für das Leben einzugehen.

Vor der Hochzeit ist es üblich, dass die Verlobten die letzte Nacht als „Single“ feiern. Die Braut zelebriert mit ihren Brautjungfern und der Verlobte mit seinem Trauzeugen und engsten Freunden. Das beliebteste Ziel hierfür ist ein Flug an der Küste von Kolumbien.

Am Tag der Hochzeit ist es wichtig, dass alle Rollen verteilt wurden. Der Trauzeuge, das Kind, das die Ringe zum Altar bringt (der Page), die Brautjungfer und der Trauzeuge müssen ihre Aufgaben kennen. Dass das Ehepaar wunderschön aussieht, hat bei der Hochzeit aber die höchste Priorität.

Für die Braut ist es Brauch, dass sie ein weißes Kleid trägt und sie mit ihrem wunderschönen Brautstrauß von ihrem Vater zum Altar geführt wird. Dort übergibt der Vater seine Tochter dem Verlobten. Am Ende der religiösen Zeremonie wird das Ehepaar mit einem Regen aus Rosenblättern überschüttet, die Gäste gratulieren dem Paar und zum Empfangsort wird in einem alten, schönen Auto gefahren.

Während der Hochzeitsfeier, bei der meist mehrere hundert Gäste eingeladen sind, bleibt dem Brautpaar keine ruhige Minute. Fotos schießen, mit jedem einzelnen Tisch auf sein Glück anstoßen, essen und tanzen. Bei einer traditionellen kolumbianischen Hochzeit geht es auf jeden Fall etwas anders zu!

Um 12 Uhr ist die „hora loca“, übersetzt heißt das „die verrückte Stunde“. In dem Moment fühlt man sich wie auf einem Karneval. Man trägt schöne traditionelle Masken, Hüte und andere Schmuckstücke. Eine Band begleitet diesen Abschnitt. Tanzspiele werden durchgeführt und es wird ganz viel „Aguardiente“ getrunken. Das ist der bekannteste lokale Schnaps in Kolumbien „feuriges Wasser“.

Die Feier endet oft nicht vor 6-7 Uhr morgens, die traditionellen Tänze und unterschiedlichen Bands enden erst, wenn der Vater „Schluss“ sagt.

Hochzeit auf Vietnamesisch
Hochzeit auf Vietnamesisch

Hochzeit auf Vietnamesisch

Xin chao ban be – oder wie man auf Deutsch sagt: Hallo, liebe Freunde. In einem unserer früheren Blogpost haben wir schon über eine traditionelle Hochzeit in Polen berichtet. Nun geht es in etwas exotischere Gefilde – ab nach Vietnam. Verlobungsringe.de Mitarbeiterin Anna Nguyen berichtet über vietnamesische Hochzeitstraditionen.

Eine traditionelle vietnamesische Hochzeit besteht aus vielen kleinen Schritten, die voller Bedacht und Sorgfältigkeit ausgeführt werden müssen. In der vietnamesischen Kultur ist Ansehen und Respekt der Familie gegenüber das A und O. Demnach wurden früher viele Ehen durch die Eltern arrangiert. Auch, wenn dies heutzutage nicht mehr Gang und Gebe ist, ist das Einverständnis der Eltern nichts desto trotz der wichtigste Faktor der Eheschließung.

Vor der eigentlichen Hochzeit kommt die Verlobungsfeier (Le An Hoi). Bei diesem Anlass besucht die Familie des Bräutigams die Familie der Braut. Dort wird um die Erlaubnis gefragt, die Braut zu heiraten. Mit im Gepäck sind eine ungerade Anzahl von Auserwählten des Bräutigams, die der Familie der Braut Geschenke wie Betellaub, Früchte, Geld, usw. mitbringen. Die Geschenke sind mit einem roten Tuch bedeckt und werden dort an die gleiche Anzahl unverheirateter Mädchen seitens der Braut überreicht. Mit diesem Arrangement verpflichten sich beide Familien eine Bindung für das Leben einzugehen.

Am Tag der Hochzeit (Le Cuoi) besucht die Familie des Bräutigams ein weiteres Mal die Familie der Frau um nun ein letztes Mal nach der Erlaubnis zu fragen, die Frau zu heiraten und mit in das Haus des Bräutigams zu nehmen. In Kreise der Familie betet das Paar vor dem Altar und bitter die Vorfahren um die Erlaubnis und Wohlsein der Ehe. Somit ist das Glück besiegelt und mit dem Segen der Verwandten und Ahnen, kann Hochzeitsfest seinen Lauf nehmen.

Während der Hochzeitsfeier, bei der meist mehrere hundert Gäste eingeladen sind, bleibt dem Brautpaar keine ruhige Minute. Fotos schießen, mit jedem einzelnen Tisch auf sein Glück anstoßen und Karaoke. Bei einer traditionellen vietnamesischen Hochzeit ist auf jeden Fall etwas geboten!

Hochzeit auf Polnisch
Hochzeit auf Polnisch

Hochzeitsbräuche in Polen

Hochzeitsbräuche und -traditionen gibt es im jeden Land. Hochzeiten natürlich auch! Unsere Mitarbeiterin Sandra war schon auf zahlreichen Hochzeiten in Polen eingeladen und berichtet für Verlobungsringe.de von den etwas anderen Bräuchen aus unserem Nachbarland.

Vergangenes Wochenende war ich wieder auf einer Hochzeitsfeier in Polen. Es war sehr amüsant und ergreifend.

In Polen wird nach alter Tradition die Braut von ihrem Bräutigam und seiner Familie vom Elternhaus abgeholt. Doch bevor der Bräutigam seine Braut bekommt, muss er sie erst einmal „abkaufen“. Vor dem Elternhaus warten zwei Verwandte der Braut, bei denen der Bräutigam „bezahlen“ muss.

Statt mit Geld wird erst mal mit teuren Wodka Flaschen bezahlt. Doch das reicht der Familie der Braut nicht, bis der Bräutigam endlich einen Koffer voller Dollarscheine zückt. Das ganze „Spiel“ wird von der lauten Musik eines Orchesters begleitet. Im Elternhaus warten die Eltern des zukünftigen Paares auf ihre Kinder und geben später ihre Segen. Ist dies getan spielt die Musik weiter und alle begeben sich zu ihren Autos.

Auf dem Weg zur Kirche muss aber ein paar mal angehalten werden, da Nachbarn den Weg versperren. Dies ist auch Teil der Tradition. So muss das Brautpaar die Erwachsenen mit Wodka und die Kinder mit Süßigkeiten bezahlen, um weiter fahren zu können.

Angekommen in der Kirche, wird das Brautpaar vom Priester abgeholt und zum Altar geführt. Der Priester geht vor, dann kommt eventuell das Kind mit den Trauringen und dahinter folgt das Brautpaar.

Nach der kirchlichen Trauung fahren alle gemeinsam zum Hochzeitssaal, wo die Hochzeit gefeiert wird. Bei der Ankunft bekommt das Brautpaar zwei Gläser. In einem ist Wasser, in dem anderen Wodka. Natürlich kann man nicht erkennen wo was drin ist. Derjenige, der den Wodka abbekommt, wird die dominante Person in der Ehe sein.

Wenn alle Gäste an ihren Plätzen sind wird hausgemachte Brühe mit Nudeln serviert. Danach folgen weitere Gänge, die das Paar selbst zusammengestellt hat. Nach den ersten Gängen tanzt das Brautpaar den Eröffnungstanz.

Im Laufe das Abends folgen weitere Hauptgänge, Dessert, Wodka, Bier und Wein. Nebenbei wird reichlich getanzt und gefeiert. Um Mitternacht wird die Hochzeitstorte vom Brautpaar gemeinsam angeschnitten und an die Gäste verteilt.

Gefeiert wird bis in die Nacht, so lange die Füße einen tragen können. Am nächsten Tag wird bis zum Abend weiter gefeiert und gegessen. Danach fahren die meisten Gäste nach Hause. Auf den Heimweg bekommt jeder Gast ein Stück Hochzeitstorte mit.

Polnische Hochzeiten sind groß, sehr familiär und mit reichlich Essen und noch mehr Alkohol. Wer noch auf keiner polnischen Hochzeit war, sollte unbedingt eine miterleben, es lohnt sich!

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